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Die bereits 1920 formulierte Dauerwaldidee Alfred Möllers ist so aktuell wie nie zuvor. Seine epochale Schrift ist in einer Neuauflage, herausgegeben und kommentiert von Wilhelm Bode, um Beiträge von Naturschützer*innen und Forstwissenschaftler*innen ergänzt, die wissen: Wälder, die diesen Namen ökologisch und biologisch verdienen, kann man nicht pflanzen, sondern nur erziehen und in dynamisch stabile Dauermischwälder überführen. Denn es ist schließlich der Wald, der hilft, unser Klima zu retten.
Wollen wir morgen noch Wald in Deutschland haben und nutzen, brauchen wir eine Waldökosystemwirtschaft. Das heißt, die Holzproduktion muss auf eine systemische Grundlage gestellt werden, die sich aus dem Wald als hochkomplexem und intensiv vernetzten Ökosystem ableitet.
Wilhelm Bode, 1947 geboren, Jurist und Forstakademiker, leitete zunächst die Landesforstverwaltung und später die oberste Naturschutzbehörde des Saarlandes. Er führte 1987 erstmals in einem Bundesland die kahlschlagfreie Dauerwaldwirtschaft flächendeckend ein. Er initiierte u.a. die heutige Biosphärenregion Bliesgau und 2004 die Ausweisung von fünf Clustern alter Buchenwälder als deutschen Beitrag zum UNESCO-Weltnaturerbe Europäische Buchenwälder. Als NABU-Waldsprecher initiierte er zusammen mit Hans D. Knapp die schlussendlich 2019 erfolgte Ausweisung der Kaspischen Wälder zum UNESCO-Weltnaturerbe. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher und Beiträge zur Zukunft des Waldes, der Jagd und der Forstwirtschaft, unter anderem „Die Waldwende“ (zusammen mit Martin von Hohnhorst), „Naturnahe Waldwirtschaft“ (Deukalion), sowie bei Matthes & Seitz Berlin in der Reihe Naturkunden „Hirsche“ und das „Portrait der Tannen“. Zuletzt erschien „Alfred Möllers Dauerwaldidee. Mit den Reprints sämtlicher Beiträge Alfred Möllers zur Dauerwaldidee 1920–1922“.
Eintritt frei
Der Vortrag findet in der Wetter- und Klimawerkstatt Offenbach statt und wird nicht gestreamt.