Wetter- & Klima-Werkstatt Offenbach am Main in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wtterdienst und der Stadt Offenbach mitten in der Innenstadt

 © EUMETSAT

SONDERAKTION IN DEN OSTERFERIEN
Aus nächster Nähe: Ein Satellit zu Gast in der WKW

12.-28. April 2022

Wenn man nachts in den Himmel schaut, kann man manche Satelliten als kleine leuchtende Punkte erkennen. Die Wetter- und Klimawerkstatt holt jetzt einen meteorologischen Satelliten nach Offenbach. In einer Sonderaktion in den Osterferien können kleine und große Besucher*innen über einen Satelliten aus nächster Nähe staunen: Vom 12. bis zum 28. April 2022 wird hier ein Satellitenmodell als Leihgabe von EUMETSAT ausgestellt.

Wettersatelliten spielen für die Wetterbeobachtung und –vorhersage eine bedeutende Rolle: Wetterstationen sind nicht gleichmäßig über die Erde verteilt und liefern nicht immer Daten in kurzen Zeitabständen. Insbesondere über Meeresgebieten und Wüstenregionen werden nur sehr wenige bis gar keine meteorologischen Messwerte erfasst. Diese Beobachtungslücken lassen sich mit Hilfe von Wettersatellitendaten verkleinern oder sogar schließen. Unterschieden wird zwischen polarumlaufenden und geostationären Satelliten.

Polarumlaufende Satelliten umkreisen die Erde auf einer fast kreisförmigen Bahn in einer Höhe von 800 bis 1.500 Kilometern. Geostationäre Satelliten befinden sich in einer Höhe von 36.000 Kilometern und bewegen sich auf der gleichen Bahn wie der Erdpunkt senkrecht unter ihm.

Wettersatelliten beobachten die physikalischen und chemischen Vorgänge in der Erdatmosphäre. Für die Wettervorhersage sowie für die Klimaforschung sind durch die Satellitenbeobachtung Informationen über Wolken und Niederschläge, die Temperaturen und den Strahlungshaushalt der Erde in einer großen zeitlichen und räumlichen Auflösung verfügbar.

Durch eine Ausleihe von EUMETSAT kann ein Satellit aus unmittelbarer Nähe angeschaut werden. Das Satellitenmodell mit dem Namen MTG-I ist ein Meteosat Erkundungssatellit der dritten und damit neuesten Generation, die erst Ende 2022 zum Einsatz kommt. In schnellen Abständen liefert der Satellit hochauflösende Ergebnisse, die die Kurzvorhersage von sich rasch entwickelnder Wetterereignisse mit hohem Schadenspotenzial ermöglichen. Eine frühere Erkennung solcher Wetterereignisse sowie die neue Fähigkeit, Blitzaktivitäten zu kartieren, werden einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Leben, Eigentum und Infrastrukturen leisten.

EUMETSAT (European Organisation for the Exploitation of Meteorological Satellites, deutsch: „Europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten“) ist eine zwischenstaatliche Organisation mit Sitz in Darmstadt und überwacht Wetter und Klima aus dem Weltraum. EUMETSAT versorgt die 30 Mitgliedstaaten mit meteorologischen Bildern und Daten, die erforderlich sind, um die Absicherung der Bevölkerung und kritischer Wirtschaftsbereiche zu gewährleisten. Das Archiv der Satellitenüberwachungen von EUMETSAT, das mehr als 40 Jahre Wetterbeobachtung dokumentiert, versorgt Klimaforscher*innen weltweit mit ununterbrochenen Langzeitdaten, die für die Überwachung des Klimawandels erforderlich sind.

Dr. Richard Müller vom Deutschen Wetterdienst wird am Donnerstag, den 28.4., um 19 Uhr in der Wetter- und Klimawerkstatt einen Vortrag über Satelliten halten. Sein Vortrag wird dabei insbesondere auf die Rolle der Satelliten-Daten eingehen. Dr. Richard Müller hat an den Universitäten Mainz und Oldenburg Physik studiert und an der Universität Bremen im Bereich der Modellierung der Physik und Chemie der Atmosphäre promoviert.

Der Eintritt ist frei.