Wetter- & Klima-Werkstatt Offenbach am Main in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wtterdienst und der Stadt Offenbach mitten in der Innenstadt

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NATÜRLICHE RESSOURCEN: VON DER VERWERTUNG ZUM VERLUST PFLANZLICHER VIELFALT
ENTFÄLLT
Donnerstag, 24. Februar 2022, 18 Uhr
Ein Vortrag mit Franziska von Verschuer

Wetter- & Klima-Werkstatt Offenbach am Main in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wtterdienst und der Stadt Offenbach mitten in der Innenstadt

Portrait Franziska von Verschuer, Foto: © Franziska von Verschuer

DER VORTRAG MUSS LEIDER AUS GESUNDHEITLICHEN GRÜNDEN DER REFERENTIN ENTFALLEN. NEUES DATUM WIRD HIER BEKANNTGEGEBEN.

Eines der wichtigsten politischen Themen der Gegenwart ist die Frage danach, wie ein nachhaltiges Zusammenleben von Mensch und Natur gelingen kann. Die zwei großen ökologischen Krisen unserer Zeit, die diese Frage aufwerfen, sind der menschengemachte Klimawandel und das gegenwärtige massive Artensterben. Beide verdeutlichen in drastischer Weise, dass die Entwicklung moderner menschlicher Gesellschaften auf einer Ausbeutung und Zerstörung der Natur beruht, deren Folgen heute die Grundlagen menschlichen (und anderen) Lebens auf der Erde bedrohen.


Franziska von Verschuer veranschaulicht in ihrem Vortrag, wie die Ausbeutung von Pflanzen, vor allem in den biodiversitätsreichen Ländern des Globalen Südens, seit der Kolonialzeit und bis heute in globale wirtschaftliche und politische Machtverhältnisse eingebettet ist und diese stützt. Sie zeigt eine Kontinuität auf zwischen verschiedenen historischen und gegenwärtigen Formen der kolonialen und kapitalistischen Aneignung und Verwertung pflanzlicher Ressourcen, die einige Kritiker*innen auch als Biopiraterie bezeichnen.
Was die verschiedenen Formen der Ausbeutung und Verwertung von Pflanzen mit dem zunehmend gravierenden globalen Verlust pflanzlicher Vielfalt verbindet, ist das Verhältnis moderner Gesellschaften zur Natur als einer passiven Oberfläche und Ressourcenspenderin für die Entfaltung menschlichen Lebens. Angesichts der gegenwärtigen ökologischen Krisen, die dieses Verhältnis hervorgebracht hat, ist eines der drängendsten politischen Probleme unserer Zeit daher die Neuverhandlung dieses Natur-Verhältnisses – für die der Vortrag abschließend einige Impulse gibt.

Biographische Notiz
Franziska von Verschuer lehrt und forscht als Soziologin an der Goethe-Universität Frankfurt am Main am Arbeitsbereich „Biotechnologie, Natur und Gesellschaft“ des Instituts für Soziologie. Sie hat in Freiburg und Frankfurt Soziologie und Psychologie studiert. In ihrer Doktorarbeit befasst sie sich mit der technisch-wissenschaftlichen Bearbeitung ökologischer Krisen. Dazu untersucht sie den internationalen Saatgutspeicher in der Arktis und dessen Funktion als Bollwerk gegen den Verlust biologischer Vielfalt im Interesse zukünftiger Ernährungssicherheit. Ihre Forschung verortet sich an der Schnittstelle von Wissenschafts- und Technikforschung, feministischer (Erkenntnis-)Theorie und einer ökologisch orientierten Soziologie.

EINTRITT FREI
Der Vortrag findet unter Einhaltung der 2G+-Regeln in der Wetter- und Klimawerkstatt statt und wird nicht gestreamt.