Foto: Rüdiger Manig © Deutscher Wetterdienst

Wetter und Gesundheit in Zeiten des Klimawandels – Nicht nur Hitze und Sommer
Donnerstag, 2. September 2021, 18 Uhr
Ein Vortrag mit Prof. Dr. Andreas Matzarakis

Foto: Klaus Polkowski

Der globale Klimawandel ist nicht nur für das Gesundheitswesen eine Herausforderung. Das Folgenspektrum für die Gesundheit ist weitreichend und umfasst fast den gesamten menschlichen Organismus. Es deckt unsere Gewohnheiten des täglichen Lebens sowie des ganzen Lebens. Intensive, langandauernde und häufigere Hitzewellen erhöhen die thermische Belastung und die steigende Temperatur verlängert die Vegetationsperiode und somit die Pollenflugsaison. Veränderungen in der Atmosphäre beeinflussen die UV-Strahlung und das veränderte Freizeitverhalten der Menschen führt zu mehr Sonnenbränden und zu einer Zunahme von Hautkrebs. Wechselndes Wetter und die Zunahme von Extremen beeinflussen die wetterbedingten Beschwerden und Symptome. Auch vektorübertragene Infektionskrankheiten könnten gehäuft auftreten. Zum Teil sind diese Auswirkungen schon heute zu spüren und werden mit der fortschreitenden Erderwärmung andauern bzw. sich noch verstärken. Die gesundheitliche Folgen sind überwiegend negativ und bedeuten eine Belastung des Gesundheitssystems.
Im Zuge des Klimawandels sollten Anpassungsstrategien entwickelt werden, welche die Gesundheit der Menschen vor den Auswirkungen des Klimawandels schützen können. Diese können kurzfristiger, wie der Einsatz von Frühwarnsystemen (Hitze, UV) sowie langfristiger Natur (angepasste Städte gegenüber Hitze) sein.

Andreas Matzarakis leitet seit August 2015 das Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung des Deutschen Wetterdienstes in Freiburg. Er studierte Meteorologie an der Ludwigs-Maximilians-Universität München und promovierte 1995 an der Aristoteles Universität von Thessaloniki über das Bioklima von Griechenland. Von 1995 bis 2001 war er wissenschaftlicher Assistent am Meteorologischen Institut der Albert-Ludwigs Universität Freiburg und habilitierte über die „Die thermische Komponente des Stadtklimas“. Ernennung zum außerplanmäßigen Professor im Oktober 2006 an der Universität Freiburg.

Seine Forschungsinteressen sind die Human-Biometeorologie, Tourismus-und Erholungsklimatologie, Stadtklimatologie und Klimafolgenforschung.

Er ist Entwickler von verschiedenen Modellen und Methoden für die Angewandte Klimatologie und Biometeorologie. Seit 2016 ist der Vorsitzende der Gesellschaft zur Förderung der Medizin-Meteorologischen Forschung in Deutschland.

Alle Vorträge sind kostenfrei. Zum Veranstaltungstermin ist der Live-Stream über die Startseite abzurufen.

Wegen steigender Inzidenzzahlen wird die Veranstaltung ausschließlich als Live-Stream stattfinden.